Schöneberg am Soonwald
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Wissenswertes über Schöneberg

Schon die Römer nutzen unsere etwa 700 Einwohner zählende Gemeinde auf der von Kreuznach nach Koblenz führenden Militärstraße als wichtigen Zwischenstopp. Dies beweisen u.a. Funde einer Villa Rustika. Später erfuhr Schöneberg eine regelmäßige Anbindung durch die Turn und Taxis´schen Postreiter als Ordinari Postort. Selbst zum Kurfürsten und Erzbischof von Trier hat es im 16. Jh. ein Schöneberger (der Ritter Johann von Schonenburg) gebracht. Auf den Grundmauern seines Elternhauses steht heute das 1686 erbaute Burghaus.

Verbindung des Ortes mit Weinbau

Die bevorzugten Weinbergslagen Schönebergs befinden sich schon seit jeher am Rande des Aubach bzw. Steyerbachtals. Vorwiegend der Steillagenbau zeichnet diese Weinbergslage aus. Vor allem fruchtige, spritzige Weine finden Sie hier. Leider ist die Zahl der Winzer in unserer Gemeinde schon seit Jahren stark rückläufig.

Die Poststraße von Schöneberg

Die Poststrasse deckte sich in großen Teilen mit der ehemaligen Römerstrasse, dem sogenannten „Niederländischen Kurs“, der von Simmern über die Hunsrückhöhen nach Seibersbach, Dörrebach, Schöneberg, Hergenfeld, Breitenfelser-Hof nach Kreuznach führte. Diesem Umstand hatte es Schöneberg zu verdanken, dass es im 14. Jhd. bis etwa 1630 „Ordinari Postort“ war. Das heißt, Schöneberg wurde in regelmäßigem Turnus von Postreitern und Personenpost bedient, während Stromberg von Schöneberg aus als „Extraordinäri Postort“ nur nach Bedarf bedient wurde. Erst zwischen 1620 und 1632 muss die Postbedienung von Schöneberg nach Stromberg verlegt worden sein, da von diesem Zeitpunkt an in Stromberg von einem Postmeister die Rede ist.

Quelle: Friedrich Krämer, Schöneberg


Das ehemalige Schulgebäude, heute Gemeindehalle

Die ehemalige Schule in Schöneberg wurde 1826 nach den Plänen des Baumeisters Bär aus Kreuznach von dem Maurermeister Jakob Schweigert aus Schöneberg auf einer Wiese erbaut. Im oberen Teil war der Schulsaal mit zwei nach Norden gelegenen kleinen Zimmern und im unteren Teil befand sich die Lehrerwohnung. Im Jahr 1893 wurde an dem bisherigen Schulhaus auf der Westseite ein Anbau angefügt. Der Anbau enthielt die beiden Schulsäle, einen Keller, einen Speicher, das Treppenhaus und für jede Lehrerwohnung ein kleines Zimmer. 1989 entstand die heutige Gemeindehalle durch einen An- und Umbau des ehemaligen Schulgebäudes.

Das Foto zeigt das alte Schulgebäude ca. im Jahre 1970.

Quelle: Friedrich Krämer, Schöneberg


Schöneberg als ein Burgort

Schöneberg ist ein sogenannter unechter Burgort. Das heißt, Dorf und Burg haben sich unhabhängig voneinander entwickelt. Man darf sich allerdings unter einem Dorf im Mittelalter keine Wohnsiedlung im heutigen Sinn vorstellen. Die meisten Orte bestanden aus ca. 30 Häusern, die mit Stroh bedeckt waren. Die Strassen waren ungepflastert. Meist war ein Dorfbrunnen mit offenem Zulauf und Abfluss ebenso vorhanden wie ein Brandweiher. Diese Beschreibung eines Dorfes galt bis ins 18. Jahrhundert und hat sich im 19. Jahrhundert erst langsam geändert.

Der Ursprung Schönebergs dürfte am nördlichen Rand des heutigen Dorfs gelegen haben, während sich die Burganlage erst später und etwa 1 km weiter westwärts entwickelte. Der Kirchhof des alten Schönebergs wird 1577 erstmals erwähnt und lag an der heutigen Kreisstrasse nach Eckenroth , an der Ecke zum Höller Weg. Er war bis ins 17. Jahrhundert Begräbnisplatz für den ganzen Pfarrbezirk Schöneberg und Hergenfeld. 

Da sich das Dorf langsam aber sicher zur Burg hinentwickelt hatte, und die Schloßkirche etwa 1700 zur Pfarrkirche geworden war, kehrte man auch wieder zur alten Tradition zurück, seine Toten um die Kirche zu beerdigen. 1895 wurde die alte Kirche (ursprünglich Schlosskirche) abgerissen, der Platz zum Begräbnisplatz hergerichtet und nach weiteren Erweitungen ist der heutige Friedhof entstanden. Der Hinzug zur Burg geschah nicht ohne Grund; fühlte man sich doch in der Nähe einer Burg sicherer gegen Räuber und Banden.

Das Bild zeigt den Blick von Gasthaus Heber auf die heutige Hauptstraße (Richtung Dorfmitte; ca. 1920).

Quelle: Friedrich Krämer, Schöneberg